Ostern: Kreuzigung und Auferstehung Jesu
Der Menschensohn muss den Weg gehen, der ihm bestimmt ist
(Lk 22.22)
Das Osterfest ist ein christliches Fest, das an die Kreuzigung und Auferstehung Christi erinnert. Im Zentrum der Verkündigung Jesu steht die Botschaft vom nahen Königsreich Gottes. Nicht als Gericht Gottes sondern als helfende und rettende Macht. Die Gleichnisse, eigentlich Erzählungen aus dem alltäglichen Leben, sind in Jesu Verkündigung das Kernstück. Sie zeigen konkret wie nah Reich Gottes ist, sie verdeutlichen Gottes Handeln. Der wahre Sinn des Lebens Christi offenbarte sich erst nach seinem Tod und mit seiner Auferstehung haben seine Worte: Denn ich lebe, und ihr sollt auch leben ihre volle Bedeutung bekommen.
Als Jesus sein Wirken in Galiläa beendet hat, ging er nach Jerusalem. Er hatte die Passion* das Leiden, das er am Ende seines Lebens erleiden wird, geahnt. Jesus erklärt auch den Jüngern, dass seine Reise nach Jerusalem mit seinem Tod und mit seiner Auferstehung endet wird. Jesus kommt nach Jerusalem und seine Ankunft dort ist von drei Ereignissen gekennzeichnet; Jesus hält einen triumphalen Einzug in die Stadt. Sein Empfang wird als ein Ausbruch nationalistischen Eifers seitens des Folkes dargestellt, der von den Behörden aufmerksam verfolgt wird – der Plan Jesus zu beseitigen lässt ahnen, dass sein Triumph nicht von Dauer sein wird (J.R.Porter, Weltgeschichte: Die Bibel, S.191).
Der Evangelien nach, während Jesus und seine Jünger ein letztes gemeinsames Mahl einnahmen, beschließt der Hohe Rat* Jesus gefangen zu nehmen und hinrichten. Am Tisch saß auch Judas* der Jesus für 30 Silberstücke an die Hohe Priester, die Jesus als unbequem eingestuft haben, verraten hat. Nach dem Abendmahl sind Jesus und die Jünger zum Olivenberg gegangen; dort wurde er durch die römischen Soldaten verhaftet und vor Hohen Gericht gestellt. Der römische Prokurator, Pontius Pilatus hat Jesus verhört aber wollte ihm unter eine damals übliche, Passah-Amnestie stellen. Die Zuschauer wollten jedoch anders; die wollten das Jesus, gegen einen anderen freigesprochenen Häftling, verurteilt wird. Da Jesus behauptete, der Sohn Gottes zu sein, wurde er auch vom Hohem Rat als Gotteslästerer verurteilt. Die Hohenpriester und die Ältesten beschuldigten Jesus keines bestimmten Verbrechens, sondern nur einer Störung der Ordnung: Jesus sollte das Volk aufgerührt, Steuern hinterzogen haben und mit seiner Behauptung der Messias zu sein, Aufstand gegen Rom anführen (J.R.Porter, Weltgeschichte: die Bibel, S.200). Der Hohe Rat hatte einen wichtigen Anteil am Tod Jesu. Er dürfte kein Todesurteil verhängen, deswegen wurde Jesus an Pontius Pilatus* überstellt und zum Tode am Kreuz verurteilt. Es war die qualvolle Strafe, zu der nur schwerste Verbrecher verurteilt wurden – Hände und Füße wurden mit Nägeln am Holz befestigt (Knesebeck, Die Bibel, der Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 418).
Am Morgen des dritten Tages hat Maria Magdalena den leeren Grab Jesu gefunden; der Stein am Eingang des Grabes war bei Seite geschoben und Jesus lag nicht mehr darin. Die Evangelisten berichten, dass ein Engel die frohe Botschaft verkündigt hat.
Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber der Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht (Lk, 24.2-3).
Als Fest der Auferstehung Jesu ist Ostern das wichtigste christliche Fest, das auf die Karwoche (Heilige Woche) in der das Leid Christi gedacht wird, folgt. Weil Jesus nach den Berichten der Evangelisten „am ersten Tag der Woche“ auferstanden ist, wird Ostern immer am Sonntag gefeiert.
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln (Psalm Davids)
Barbara H. Seemann – Trojnar
* Passion (lateinisch: passio das Leiden) bedeutet im Christentum den Leidensweg Jesu Christi. In Spanien und auf den Philippinen gibt es in der Karwoche die Tradition der Passionsrituale
* Hohe Rat war lange Zeit die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das oberste Gericht
* Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Statthalter des römischen Kaisers in der Provinz Judäa
* Judas gehörte nach biblischer Überlieferung zum Kreis der zwölf Jünger Jesu, er zählte also zu den engsten Vertrauten Jesu
* in Palästina zur Zeit Jesu wurden die Gräber in den Felsen gehauen und durch einen Stein verschlossen
Bibliografie: J.R.Porter: Weltgeschichte – die Bibel Knesebeck: Die Bibel, der Schlüssel zur Heiligen Schrift Thema Produktmarketing und Werbung GmbH: (Projektleitung – Holger Hühn) Der große Bibel Atlas Christian Zentner: Religionen – die Macht des Glaubens