und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Europa und ihre Geld

Eigenes Geld in der Fremde ist Heimat

aus Tausendundeine Nacht

 

Eine Währungsunion* entsteht, wenn mehrere Staaten vereinbaren, dass neben oder statt ihrer Währungen eine einheitliche Währung gesetzliches Zahlungsmittel wird. Im Maastrichter Vertrag haben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union vereinbart, eine europäische Währungsunion ins Leben zu berufen, in der eine einheitliche Währung alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel sein wird. Warum bracht Europa Währungsunion? Die Einführung der Euro war eine Sache der ökonomischen Vernunft. Der Abschied von der eigenen Währung ist den Bürger der Länder nicht leichtgefallen. Das sind Ökonomen und Experten, die die europäische Währungsunion in Gang gesetzt haben. Fachleute haben die Gründe verstanden und alle, am Wirtschaftsgeschehen beteiligten Gruppen, waren für Einführung der Währungsunion.

Die wichtigsten Gründe für eine Währungsunion, also für Einführung des gemeinsamen Geldes, hängen mit dem Binnenmarkt*, den Finanzmärkten und dem Weltmarkt, zusammen. Zu einem Binnenmarkt gehört eine einheitliche Währung; beim Umtauschen der Währungen und bei der Unsicherheit der Kursentwicklungen verliert vor allem die Wirtschaft. Das Gleiche gilt für Handel. Die europäischen Länder liefern pro Jahr Waren und Dienstleistungen* in enormen Wert; im Jahr 2021 importierte die Europäische Union Dienstleistungen im Wert von rund 2,13 Billionen US-Dollar. Gleichzeitig wurden Dienstleistungen im Wert von 2,37 Billionen US-Dollar exportiert. Das bedeutet – die EU erreichte im Jahr 2021 Dienstleistungsbilanz* von rund 242,6 Milliarden US-Dollar (Import und Export zwischen 2011 und 2021; de.statista.com).

* Die Dienstleistungsbilanz erfasst sämtliche Käufe und Verkäufe von Dienstleistungen zwischen Inländern und Ausländern, z.B. Verkehrsdienstleistungen, Tourismus sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Die Dienstleistungsbilanz ist ein Teil der Zahlungsbilanz des Staates, in der alle Einnahmen und Zahlungen einer Volkswirtschaft im grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen erfasst werden. Die wichtigsten Positio-nen der Dienstleistungsbilanz sind Verkehrsdienstleistungen, der Reiseverkehr, Finanz- und Versicherungs-dienstleistungen; IT-Dienstleitung, Forschung und Entwicklung. Man findet hier aber auch u. a. Baudienstleistun-gen, Patenten und Lizenzen, Ausgaben und Einnahmen aus Film-Rechten, Telekommunikationsdienste und die Stationierungskosten für ausländische Streitkräfte

* Investitionsgüter sind Güter, die zur Güterherstellung eingesetzt werden, z.B. Maschinen, techni-sche Anlagen oder Fahrzeug

* Vorleistungsgüter sind Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden

* zur Volkswirtschaft gehören alle private Haushalte, sämtliche kleinen und großen Firmen und Unternehmen, sowie Einrichtungen eines Staates bilden zusammen die Volkswirtschaft. Also alle, die Güter erzeugen (produzie-ren), verteilen und verbrauchen (konsumieren)

* die Währungsunion hat mit Währungsreform nichts zu tun

 

 

 

Barbara H. Seemann – Trojnar

 

 

 

Bibliografie
Bundesverband deutscher Banken e.V.: Im Kreislauf der Wirtschaft                                                                Das Europäische Parlament – Europa 2013                                                                                           Aktionsgemeinschaft EURO: Bundesregierung, Europäische Kommission, Europäisches Parlament: EURO – unser Geld fürs nächste Jahrhundert