und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Hirschberg – Jelenia Góra

Hirschberg Großer Ring

Hirschberg Großer Ring

Die Perle des Riesengebirges liegt im südwestlichen Teil Polens, im Zentrum eines Bergkessels. Von der westlichen Seite umschlingt die Stadt das Gebirge Izerskie, von der nördlichen Seite Kaczawskie, von der östlichen Seite Rudawy Janowicke und von der südlichen Seite der höchste Gebirgszug der Sudeten, Karkonosze, mit der Schneekoppe in 1603 Metern Höhe. Hirschberg ist 160 km von der Hauptstadt Niederschlesiens, Breslau, entfernt und grenzt unmittelbar an Tschechien als auch Deutschland. Durch Hirschberg führen Verkehrswege nach Wien (429 km), Berlin (303 km) und Prag (156 km).

Die, in Jahrhunderten entstandenen Mythen, Bräuchen und Legenden begleiten die Menschen bis heute; Die zahlreiche Baudenkmäler erinnern an die stürmische Geschichte der Stadt. Die Besiedlung der Stadt begann im 9. Jahrhundert. Das erste Wahrzeichen der Stadt war eine von Bolesław III. Schiefmund (Bolesław III. Krzywousty) erbaute Festung. Die Prinzen von Jawor und Świdnica bauten Stadtmauern. Das überragende Schloss Chojnik, von Piasten erbaut ist 1675 nach einem Donnerschlag abgebrannt und heute eine Ruine zur Besichtigung zugänglich gemacht. Die auf dem tschechischen Thron sitzenden Jagellonen erteilten Hirschberg das Privileg, eigene Münzen zu prägen und im Jahre 1519 das Marktrecht.

In der zweiten Hälfte des 16. Jh. entwickelte sich in Hirschberg und Umgebung die Manufaktur von Leinenstoffen, bis im 18. Jh. die sinkende Nachfrage auf dem Weltmarkt das Webergewerbe stetig zersetzte. Die treibende Kraft der Stadtentwicklung waren Bergbau und Industrie. Um die Wende des 18. zum 19. Jh. entwickelte sich auch eine Zuckerrübenindustrie, es entstand eine Zuckerraffinerie für Zuckerrohr. Gerade in Hirschberg raffinierte der Chemiker Franz Achard zum ersten Mal Zucker aus Zuckerrüben. Das 19. Jh. brachte nicht nur industrielle Entwicklung, sondern auch den Tourismus in Hirschberg und Karkonosze in Schwung, dessen Angebot von Jahr zu Jahr immer umfangreicher wurde.

Einkaufszentrum

Einkaufszentrum

Heutzutage hat Hirschberg 100 000 Einwohner und ist die größte Stadt der Region. Der zentrale Punkt der Altstadt ist der Groß Markt, ein „Salon“, von den wunderschönen Barockhäusern umgeben der schönste Marktplatz Nieder-schlesiens und das Rathaus aus dem 18. Jh., vor dem ein Neptunbrunnen sprudelt. Hirschberg ist die Stadt der Kultur, hier finden viele interessante Veranstaltungen statt, unter anderem das jährliche Straßentheaterfestival, zahlreiche Konzerte und die Musikfestivals, darunter das Internationale Festival der Orgelmusik. In den Museen kann man die Stadtgeschichte kennen lernen; das Museum des Riesen-gebirges beheimatet die größte Glasssammlung in Polen, das Naturmuseum die Sammlung präparierte Vögel und Schmetterlinge aus aller Welt. In dem Haus des Nobelpreisträgers Gerhardt Hauptmann ist heute Stadtmuseum. Die Galerien stellen Gegenwartskunst aus, Hotels, Pensionen, Restaurants und stimmungsvolle Cafes stellen jeden anspruchs-vollen Gast zufrieden.

Heuscheuergebirge

Heuscheuer- gebirge

Viele unvergessliche Erlebnisse bereiten die Mitarbeiter des Flugzeug- und Segelflugzeugzentrums (Jeżów Sudecki). Die Ski- Schulen bieten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an dem Abhang von Łysa Góra an wo man, dank dem Kunstschnee den ganzen Winter über Ski fahren kann. Hirschberg und seine Umgebung ist die interessanteste Kletterregion im südwestlichen Polen. Das Klettern ist ein wunderbares Hobby und die unterschiedlichen Schwierig-keitsgrade der Kletterwege ermöglichen jedem das Klettern nach eigenem Können und Spaß. Angeboten wird auch Granitsteinklettern. Ein Tipp für Einsteiger: In Sokoliki (Sokole Góry) befindet sich die Sudetenkletterschule, die Hilfe und Erfahrung anbietet. Rund um den Talkessel führen gut markierte Fahrrad- und Wanderwege.

 

 

Weißt Du, das

… die Kirche der Hl. Erasmus und Pankraz und die Kirche des Hl. Kreuzes in das Verzeichnis der Sakralobjekte der internationalen „Via Sacra“* eingetragen wurden

… die Via Sacra ist eine touristische Route; sie führt zu einzigartigen sakralen Bauwerken und Kunstschätzen im Länderdreieck Deutschland, Polen und Tschechien

 

 

Bogusława Ciesielska
Fotos: KT, MC
© Versus POLEN

 

Bibliografie
Jelenia Góra; Touristisches und Kulturelles Informationszentrum: Nieder-schlesien in der Europäischen Union