und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Georg Dehio Buch- und Kulturpreis

Zahlreiche historische Regionen im östlichen Europa sind in ihrer Kultur durch eine jahrhundertlange deutsche Siedlungsgeschichte geprägt. Dieses kulturelle Erbe verbindet die deutschen auf besondere Weise mit ihren östlichen Nachbarn, auch wenn der Umgang mit ihm in der jüngere Geschichte nicht immer problemlos war und vielfach heute noch schwierig ist. Dieses Erbe wird nunmehr als ein gemeinsames innerhalb des europäischen Kulturraums begriffen, für dessen Erforschung und Erhalt sowohl die Staaten auf deren Territorium diese Kulturdenkmäler sich heute befinden, als auch Deutschland die Verantwortung tragen. Zahlreiche Regionen im östlichen Europa wurden in den vergangenen Jahrhunderten von Deutschen entscheidend mitgestaltet. Manche deutsche Siedlungsräume entstanden bereits im Mittelalter und entwickelten im laufe der Zeit eine eigene spezifische Kultur.

Zwei Weltkriege, Zwangsumsiedlung, Flucht und Vertreibung, aber auch Abwanderung hatten massive Auswirkung auf kulturelle Hintelassenschaften und Traditionen, die diese Landschaften geprägt und zur Identität der dort lebenden Menschen beigetragen haben. Das Deutsche Kulturforum östliches Europa will mit seinen Veranstaltungen die deutschen Kulturtraditionen in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa einem breitem Publikum, vor allem auch jungen Erwachsenen kritisch und zukunftorientiert vermitteln und ihre Präsenz im kulturellen Gedächtnis för-dern. Mit dem großen Spektrum seiner Angebote will das Kulturforum die Öffentlichkeit für die Problematik dieser oft schwierigen, vielfach vergessene Geschichte zu sensibilisieren und zu einem breiten Konsens über die Bedeutung der Kulturgüter und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung beitragen. Zu den kulturhistorischen Hinterlassenschaften zählen nicht nur Bauwerke von internationaler Bedeutung, sondern auch landwirtschaftliche, industrielle und verkehrstechnische Nutzbauten wie Bauernhäuser, Fabriken und Bahnhöfe. Auch Objekte des alltäglichen Lebens sind historische Dokumente, die richtig präsentiert,  oftmals Geschichte eindrucksvoller vermitteln wissenschaftliche Abhandlungen.

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa vermittelt mit den Veranstaltungen und in den in seinen Verlag publizierten Büchern die historische und kulturhistorische Entwicklung der Regionen im östli-chen Europa, in denen mal Deutsche lebten oder heute noch leben. Ziel ist es, die Erhaltung der Kul-turgüter zu schaffen sowie zur Verständigung mit den Länder Ostmittel- und Südosteuropa beizutra- gen. In diesem Kontext ist die Verleihung des Georg Dehio-Preises zu sehen. Diese, vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien dotierte Auszeichnung wird seit 2003 im jährlichen Wechsel als Kultur- und Buchpreis ausgelobt.

 Der Georg Dehio-Buchpreis unterstreicht die Rolle der Literatur bei der Erschließung der kulturellen Wurzel. Die gemeinsame Geschichte der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarnstatten soll durch die Würdigung ihrer literarischen Vermittler, die zugleich die Brückenbauer zwischen den Nationen sind, der europäischen Öffentlichkeit bewusst gemacht werden.

Der Georg Dehio-Kulturpreis würdig die Menschen, die sich in unterschiedlichen Bereichen und Regionen für die Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes verdient gemacht haben. Hebt die Bedeutung des von Deutschen geprägten kulturellen Erbes in den Gebieten im östlichen Europa hervor, die heute von einer anderen Bevölkerung bewohnt werden, die ihrerseits durch die Vertreibungserfahrungen geprägt ist. Das Verständnis für dieses Erbe trägt viel zur Identität der heute in den Regionen lebenden Menschen bei und kann eine Brücke zwischen den Nationen bilden. Mit dem Georg Dehio-Preis soll das Interesse an diesen Kulturgütern sowohl im östlichen Europa als auch bei den jüngeren Generationen in Deutschland gefördert und wach gehalten werden.

 

 

 

Deutsches Kulturforum östliches Europa
Mit freundlicher Erlaubnis Frau Dr. Doris Lemmermeier

 

 

Bibliografie
Deutsches Kulturforum östliches Europa