Wege zur Kenntnis der Psyche
Die Menschen sind so notwendig verrückt, dass nicht verrückt sein nur hieße, verrückt sein nach einer anderen Art von Verrücktheit
Pascal
Zwei Schwestern teilte durch ein Klopfalphabet (eine Art von Psychokinese) der angeblicher Geist mit, dass er ein Hausierer sei, der in diesem Haus beraubt und ermordet wurde und hier auch begraben liege. Eine junge Frau, die vor Jahren in diesem Haus bei einem Ehepaar als Dienstmädchen gearbeitet hat, erinnerte sich an einem Hausierer, der für eine Nacht in diesem Haus um Unterkunft gebeten und sie auch erhalten hatte. In jene Nacht schickte das Ehepaar das Mädchen zum Schlafen heim zu ihren Eltern. Am Morgen darauf war der Hausierer nicht mehr da. Die Besitzer des Hauses mussten sich später gegen Mordanklage währen und zeigten ein Leumundszeugnis vor, das von 44 Bekannten unterzeichnet war. 56 Jahre danach ließ der neue Besitzer den Keller wieder herrichten und fand dabei eingemauert ein menschliches Skelett und der Rucksack eines Hausierers.
Kommunikationsfaktor ist ein unbewusster originärer Impuls, der von den individuellen Unbewussten ausgeht. Und eine Kommunikation bewirkt, die sich in allgemeinen unbewussten Psychismus äußert, keine räumliche Begren-zungen kennt und die Individualität der Menschen respektieren muss. Sonst würden alle Menschen verrückt werden und in der Menge von Informationen und Botschaften versinken. Nur dann, wenn bestimmte Bedingungen für die Kommunikation erfühlt werden, d.h. die Vorraussetzungen unbewusst sind (weil die paranormale Erscheinungen sich in der Sphäre des Unbewussten abspielen) und bestimmte emotionale Situation entsteht, wird der allgemeine unbewusste Psychismus dynamisch.
Ein alter Mann, der nur Deutsch sprechen konnte aber die erste Kinderjahre seines Lebens an der Grenze zur Polen verbracht hatte, hatte während eines chirurgischen Eingriffes zwei Stunden lang gesprochen und gesungen auf Polnisch. Danach war er nicht in der Lage, sich ein einziges Wort zu erinnern. Wer während seiner Kindheit einen Kontakt mit einer fremden Sprache hatte, ist im Unbewussten zweifellos fähig die Sprache zu sprechen.
Das Unbewusste kann wie Archiv der bewusst erlabten Vergangenheit wirken. Es ist zu vermuten, dass das Unbewusste einen wunderbaren Gedächtnis besitzt. Auf Grund der Vermutung kann man feststellen, dass manchmal Erschei-nungen hervorgerufen werden, die nur mit Hilfe der Parkanormalität erklärt werden können. Charles Richet (1850-1935), der Nobelpreisträger für Psychologie hat diese Erscheinung als „Pantomnesie“ bezeichnet. Das bedeutet, dass nichts aus unserer Vergangenheit verlöscht; Alles, was wir in der Kindheit hören und sehen wird von unserem Unbewussten wie auf dem Band „gespeichert“, auch wenn unsere Bewusstsein vieles vergisst. Das psychoanalytische Verfahren basiert auf den Elementen einer spezifischen Wahrnehmung. Die Empfindlichkeit des psychoanalytischen Dialoges macht es erforderlich, dass die Untersuchung und therapeutische Beeinflussung nur unter geschützten Rahmenbedingungen statt finden kann und für die sind die Psychoanalytiker zuständig. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, brauchen Psychoanalytiker für ihre Forschungsmethode eine Anerkennung der Gesellschaft.
Im Jahre 1896 prägte Sigmund Freud den Begriff Psychoanalyse für die Wissenschaft, die er entwickelte und begründete: Den unbewussten Vorgängen im Seelenleben. Er wählte auch die Definition, die seitdem in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft der Psychoanalytiker als verbindlich anerkannt ist. Die lautet: Psychoanalyse ist der Name 1. eines Verfahrens zur Untersuchung seelischer Vorgänge, welche sonst kaum zugänglich sind; 2. einer Behandlungsmethode neurotischer Störungen, die sich auf diese Untersuchung gründet; 3. eine Reihe von psychologischen, auf solchem Wege gewonnenen Einsichten, die allmählich zu einer neuen wissenschaftlichen Disziplin zusammenwachsen.“
Emotionale Aktivität ist für den Menschen eine Herausforderung oft mit der Angst vor dem Unbekannten im anderen und in uns selbst verbunden. Die Psychoanalyse kann dem einzelnen Menschen helfen, sich dieser Herausforderung in einem oft schmerzlichen Erkenntnisprozess, zu stellen. Grundhaltungen der Psychoanalyse ist wissen zu wollen, der Wahrheit verpflichtet zu sein i die Aufmerksamkeit des Analytikers. Diese Einstellung – die sog. freie Assoziation – ist die methodische Bedingung, um einen analytischen Prozess einzuleiten. Die moderne psychoanalytische Entwicklungsforschung zeigt, wie die seelische Struktur, der Kern des Selbstgefühls und des Erlebens von Wirklichkeit, identisch mit dem affektiven Existenzerleben ist. Die psychoanalytische Theorie beschreibt diese Vorgänge als Übertragung und sobald ein Mensch sich nicht flexibel und lernfähig auf innere und äußere Anforderungen einstellen kann, führen Hemmungen oder Blockierungen zu neurotischen und psychosomatischen Erkrankungen. Die Entwicklung zu einer bewussten Individualität soll den Patienten dazu befähigen seine Gedanken, Gefühle und Wünsche als eigenen zu akzeptieren und zu einem Engagement in der Welt umzuwandeln. Psychoanalytiker möchten dem Patienten einen Raum und Bedingungen für eine authentische und wahrhaftige Kommunikation zu schaffen. Die Fähigkeit dazu basiert auf einem bewussten und selbstverantwortlichen Denken, das sich aus den emotionalen Erfahrungen unserer Kindheit heraus entwickelt. Denn Triebe, Emotionen und ihre Schicksale bestimmen den seelisch-geistigen Wachstumsprozess des Menschen, seine geistige Wachheit, Neugier und Kreativität ebenso wie sein Erleben von Wirklichkeit und Lebendigkeit, denn nur in einer hinreichend positiv erlebten Beziehung kann ein Kind die in seiner Entwicklung unvermeidlichen Erfahrungen von Schmerz, Hass, Angst und Schuld, Eifersucht und Verlust ertragen lernen. Wenn dies nicht gelingt, ist die Entwicklung der kindlichen Psyche gefährdet, weil emotionale Erfahrungen die nicht verarbeitet und integriert werden können führen nicht nur zu einem Trauma, sondern behindern die gesamte psychische Entwicklung. Auf dem von S. Freud geschaffenen Fundament der Psychoanalyse hat sich seit dem Erscheinen der Traumdeutung (1900) eine Vielzahl neuer Theorien und Techniken entwickelt, mit denen sich die Kreativität sowie die Lebendigkeit der Psychoanalyse immer wieder neu erweist.
Die Bezeichnung Psyche stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Seele.
In der Psychologie umfasst der Begriff drei Schichten: das individuelle Unbewusste, das bewusste Ich und das kollektive Unbewusste. Das individuelle Unbewusste ist der tiefste Teil der Seele außerhalb des Bewusstseins, und wir wissen davon kaum. Nach Sigmund Freud besteht es aus dem Es und dem Über-Ich. Das Es sammelt alle primitiven Instinkte eines Menschen, ist chaotisch, achtet keine moralischen Prinzipien, akzeptiert nur den Lustprinzip. Es stellt die Quelle der Triebe dar. Das Es speichert den Vitalitätspotential, den jeder Mensch bei der Geburt geschenkt bekommt und wenn der erschöpft ist, geht der Mensch dem Tod entgegen. Das Über-Ich ist ein Effekt der Erziehung durch die Familie und handelt unbewusst. Das bewusste Ich ist das Zentrum des Seins, hält den Kontakt zur Realität, schützt die Persönlichkeit und vermittelt zwischen den Trieben des Es und dem Druck des Über-Ich.
Der Begründer der analytischen Psychologie, Carl G.Jung, interpretiert das Unbewusste ganz anders. Er unterscheidet zwischen dem persönlichen Unbewussten, die verloren gegangene Erinnerungen enthält, die nicht genug intensiv waren, um ins Bewusstsein einzudringen. Jung ist im laufe seine Untersuchungen zu dem Entschluss gekommen, dass sich das persönliche Unbewusste nicht allein mit der persönliche Erfahrung erklären lässt, sondern muss die von Jung erkannte Urbilder (Archetypen) mit beziehen. Der Jung Auffassung nach sind Archetypen nichts anderes, als das gemeinsame Erbe der Menschheit und bilden das kollektive Unbewusstsein.
Freud und Jung repräsentieren zwei Schulen der Analyse. Obwohl jede Schule Erfolge feiert und zu anerkannten Ergebnissen gelangt, gehen beide von unterschiedlichen Vorraussetzungen und Konzepten aus. Möglich ist es nur deswegen, weil das Unbewusste eine „Realität“ mit vielen Zugangsmöglich-keiten ist.
BHST
Grafik: BC
Bibliografie
Richard Faucoult: Wahnsinn und Gesellschaft
Armando Pavese: Handbuch der Parapsychologie
C.G.Jung: Über die Psychologie des Unbewussten