und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Coco Chanel (1883 – 1971)

Gabrielle Bonheur Chasnel, eine der größten Modedesigner unsere Zeiten, erblicke das Licht der Welt in Saumur, in der französischen Provinz. Aufgrund der Armut ihrer Eltern und früher Tod der Mutter verbrachte Gabrielle einige Jahre, auf Kosten der Fürsorge, in einem katholischen Kloster wo sie zur einer Näherin ausgebildet wurde. Nach Ende der Schulzeit hat sie als Verkäuferin in einem Geschäft gearbeitet. Sie versuchte sich auch, leider erfolglos, als Sängerin in einem café. Da sie immer wieder zwei Lieder gesungen hat – Qui qu´a vu Co-co? und Ko-Ko-Ri-Ko – brachte ihr dies ihren Spitzname Coco, unter dem sie später auf der ganzen Welt berühmt wurde.

Anfangs zwanzig beschloss sie mit einem Offizier des Jägerregiments auf dessen Landgut zu leben. Etienne de Balsan war ein begeisterter Reiter und, er war auch der Coco die Liebe für das Reiten vermittelt hat. Schon damals ritt sie im Herrensitz, trug dazu bequeme Jockeyhosen und eine Hemdbluse. Kurz danach hatte sie begonnen die Damenhüte herzustellen – kleine, fast ungeschmückte Kopfbedeckungen. Ihr erstes Geschäft hat Coco in Paris (1908/1909) eröffnet und finanziell unterstützte sie dabei ihr neue Freund, Arthur Capel. Die Damenhüte waren großer Erfolg, so dass Coco hatte angefangen zu den Hüten entsprechende Kleider herzustellen. 1910 hatte sie eigene Geschäftsräume angemietet und 1913 eröffnete sie ihr erstes Modeboutique. Die schicke Kleider, gerade Röcke, Blusen in Matrosenlook, Rollkragen-pullover waren das, was die Damen sehr schick fanden; Chanel war mit den Modellen so erfolgreich, dass Sie 1916 die zweite Boutique eröffnete. In diesem Jahr wurde erstmals ein Entwurf von ihr in der amerikanische Modezeitschrift Harper´s Bazaar veröffentlich, mit dem schmeichelhaften Kommentar: Chanels entzückendes Hemdblusenkleid (Gertrud Lehnert, Frauen machen Mode, S. 87).

 Coco Chanel verwendete, als erste in der Modewelt und mit riesigen Erfolg, Jersey und Flanell für schicke Damenkostüme und Kleider; Die Stoffe, die bis dahin als nicht edel genug galten. Während des Ersten Weltkrieges haben sich die Frauen an Selbständigkeit gewöhnt und waren nicht bereit, die wieder aufzugeben. Sie wollten Auto fahren, Sport treiben, Theater oder Bars besuchen. Der Modestill von Coco Chanel war immer zeitgemäß und den neuen Lebensbedingungen angepasst – sie drückte das neue Lebensgefühl aus und machte die Frauen freier. 1924, mit Hilfe ihre Freundin Misia Godebska – Sart, entwarf Coco ihr Parfum Chanel No.5; Bis heute ein Klassiker. Sie entwarf auch Modeschmuck und Theaterkostüme.  Nach dem Krieg wurde still um Coco, sie lebte in der Schweiz und erst 1954 ist sie zurück in dem Modegeschäft. Doch ihre neue Kollektion wurde zum Fiasko; Niemand wollte die alte Mode der dreißiger Jahre zurück. Doch Coco ließ sich nicht entmutigen und ging nach Amerika, wo sie große Erfolge feierte – die amerikanischen Frauen waren begeistert.

Sie hat immer die Meinung vertretet, das die Figur einer Frau viel wichtiger ist als ihr Gesicht, und viel wichtiger als die Figur seien die Mittel, mit denen man sie erhalte und dazu zählen in erster Linie die Gesundheit, Aktivität, vernünftige Ernährung, also eine gesunde Lebensweise (Gertrud Lehnert, Frauen machen Mode, S. 101). Coco Chanel ist 1971 in Paris verstorben.

Weißt Du, dass

 … Gabrielle Bonheur Coco Chasnel gilt bis heute als Erfinderin des Kurzhaar-schnittes

 … sie entwarf ihre Kleider immer am lebenden Modell

 … die 1910 in der Rue Cambon angemietete Geschäftsräume ist bis heute die Adresse des Hauses Chanel

 

 

Barbara H. Seemann – Trojnar

 

 

Bibliografie
Gertrud Lehnert: Frauen machen Mode
Ewa K. Kossak: Misia von Godebska