und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Geld in Europa

Die Phönizier haben das Geld erfunden. Aber warum so wenig?

Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862)

Im Jahre 1871 wurden in Deutschland Gulden und Taler, Heller und Kreuzer abgeschafft.

Dafür wurde die Mark eingeführt, die lange eine gute Währung war. Österreich hatte die Schilling, Holländer hatten Gulden und die Franzosen hatten ihren Franc. Es musste sehr wichtigen Grunde dafür geben, eine gute Währung, der die Menschen vertraut haben, durch ein andere, neue zu ersetzen. Und es war Abschied von einer Tradition.

Mark war seit dem 11. Jahrhundert die Bezeichnung für ein Gewicht von ca. einem halben Pfund. Die Köllner Mark (233,856 g) hat an Bedeutung als Gewichtseinheit für Edelmetalle und Rechnungseinheit im Münzwesen, und das bis 1857, gewonnen. Mitte des 19. Jh., gab es 39 selbständige deutsche Hoheitsgebiete, mit zahllosen Münzsorten von unterschiedlichem Wert. Allgemein waren anerkannt die Gulden (süddeutsche Staaten) und Taler (norddeutsche Staaten). Im Laufe der Zeit wurden Stimmen nach einer einheitlichen Währung für Deutschland immer lauter. Auf dem ersten Deutschen Handelstag in Heidelberg, im Jahre 1861, hatte Sachsen als Namen der Einheitswährung, Mark vorgeschlagen. Der Taler wurde für Süddeutsche Staaten abgelehnt.

Es gab auch deutsches Geld vor Mark, heute längst vergessen.

Batzen war eine Silbermünze Münze in Süddeutschland und in der Schweiz im Wert von vier Kreuzern. 1492 erstmals in Bern geprägt, wurde im Jahre 1559 durch die Reichsmünzordnung abgeschafft.

Kreuzer ist die Bezeichnung für das Grundnominal verschiedener kleinerer Münzen, die in Süddeutschland, in Österreich und der Schweiz verbreitet waren. Es war eine Scheidenmünze* in Silber oder Kupfer gehalten. Österreichischer Kreuzer war vier wert, war weit in Süddeutschland verbreitet, im Wert von vier Pfennige.  Im Jahre 1559 durch die Reichsmünzordnung zur Recheneinheit für den Wertvergleich von Münzen erhoben, und !872 abgeschafft.

Dukaten waren Goldmünzen, die seit dem 12. Jahr. geprägt wurden. In Deutschland wurde der Dukat (auch Dukate genannt) 1559 zur Reichsmünzen erklärt und damit zur Hauptgoldmünze, die den Goldgulden an den meisten Orten verdrängte. Zuletzt geprägt wurden Dukaten im Jahre 1857.

Gulden war eine Goldmünze, die erstmal im Jahre 1252 im Florenz geprägt wurde. In Deutschland hatte die Münze 20 Schilling oder 240 Pfennige wert und schon früh setzte sich der Name Gulden Pfenning oder eben Gulden, durch.

Taler (Joachimsthaler Guldengroschen) war eine Silbermünze, ab 1550 in Sachsen geprägt. In Ländern mit den Gulden stark bekämpft, 1559 in die Reichsmünzordnung anerkannt. In Deutschland noch bis 1907 gültig in Wert von 3 Mark.

Groschen als Prager oder Meißner Groschen war eine Münze in Wert von 12 Pfennige, und wurde 1873 abgeschafft. Als Bezeichnung für Zehnpfennigstück bis heute populär.

Heller war eine silberne Scheidemünze aus Schwäbisch Hall vom Wert eines halben Pfennigs; benannt nach der Stadt (Schwäbisch) Hall.

 

 

Barbara H. Seemann – Trojnar

 

 

* Scheidemünzen sind in der Numismatik Münzen, deren Metallwert niedriger ist als der aufgeprägte Nennwert

 

 

Bibliografie
Bundesverband deutscher Banken e.V.: Im Kreislauf der Wirtschaft                                                                Das Europäische Parlament – Europa 2013                                                                                           Aktionsgemeinschaft EURO: Bundesregierung, Europäische Kommission, Europäisches Parlament: EURO – unser Geld fürs nächste Jahrhundert