und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Monte Cassino

Die Schlacht um Monte Cassino (17. Januar bis 18. Mai 1944) dauerte vier Monate und war eine der längsten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges, mit schweren Verlusten auf beiden Seiten. Anfangs Januar 1944 begannen die Angriffe der Alliierten auf die Stellungen der Deutschen um die Stadt und den Berg und ab dem 25. Januar bis März als Daueroffensive, welche jedoch ohne Erfolg blieb. Am 12. Mai 1944 begann die entscheidende alliierte Offensive. Die Einheiten setzten links und rechts zur Umgehung des Berges an; das 2. Polnische Korps unter General Władysław Anders erhielt den härtesten und gefährlichsten Auftrag, die Klosterruine um jeden Preis im Frontalangriff zu nehmen.

Am 17. Mai, besetzte die polnische Division, Dywizja Kresowa, nach blutigen Kämpfen, den Colle Sant‘ Angelo. Am Morgen des 18. Mai 1944 eroberte die polnische Division, 3. Dywizja Karpacka, den Berg 593. Der Weg nach Rom war fortan frei. Leutnant Kazimierz Gurbiel zog auf den Klosterruinen die polnische Flagge auf; Am Mittag wurde auf dem Hügel das Krakauer Hejnał Mariacki* ausgespielt, um den Sieg der polnischen Soldaten zu verkünden.

maki262In der Schlacht von Monte Cassino erlitten die Polen schwerste Verluste: mehr als 900 Soldaten wurden getötet, fast 3.000 verletzt und mehr als 300 als vermisst gemeldet. General Anders starb am 12. Mai 1970 in London und wurde, auf eigenen Wunsch, auf dem polnischen Militärfriedhof in den Hügeln von Monte Cassino neben seinen Soldaten begraben.

In Polen gilt die Eroberung der Ruinen von Monte Cassino als ein nationales Symbol für den Tod tausender polnischer Soldaten, die im Exil auf Seiten der Alliierten für die Befreiung Europas vom National-sozialismus ihr Leben ließen. Das Lied Czerwone maki na Monte Cassino (dt. Roter Mohn am Monte Cassino) glorifiziert den verlustreichen Kampf des polnischen Korps.

 

 

Barbara. H. Seemann – Trojnar

 

 

* Hejnał (Ungarisch für Dämmerung) ist ein polnisches Signal des Triumphes
 

 

Doc. Dr Tadeusz Łepkowski: Kleines Wörterbuch der Geschichte Polens
Ewa Berberyusz: Władysław Anders, Leben nach Monte Cassino