Warschauer Aufstand
Warschauer Aufstand (01. August bis 03. Oktober 1944), organisiert von der polnischen Exilregierung in London, der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) und der zivile Bevölkerung gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau, war der größte militärische Aufstand im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges. Warszawa kämpfte tapfer 63 Tage, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierte und General Tadeusz „Bór“ Komorowski den Kapitulationsakt unterschrieb. Die Rote Armee, die auf dem rechten Ufer der Weichsel stand, war nicht interessiert die Deutschen anzugreifen und somit den Aufständischen zu Hilfe zu kommen.
Nach der Kapitulation wurde die Zivilbevölkerung durch die deutschen Truppen gnadenlos ermordet. Bereits Tage zuvor hatte Himmler, im Sinne Hitlers, den Befehl gegeben, alle nicht deutschen Einwohner von Warszawa ohne Ansehen von Alter, Geschlecht oder Beteiligung am Aufstand zu töten und die Stadt dem Erdboden gleichzu-machen. Die Folge war die Zerstörung von vielen Kulturdenkmälern, vor allem die Altstadt, Archive, Museen und Bibliotheken. Durch diese Anordnung wollte er den Widerstand des polnischen Volkes gegen die NS-Herrschaft ein für alle Mal brechen, was nicht gelang.
Während des Aufstandes hat Warszawa große Verluste erlitten – 150.000 Zivilisten und 10.000 Soldaten wurden getötet, ca. 25.000 verletzt, mehr als 7200 als vermisst gemeldet. Über 17.000, davon 2000 Offiziere, wurden gefangen genommen. Einigen der Aufständischen war es gelungen zusammen mit Zivilisten Warszawa zu verlassen.
Weißt Du, dass
… die Warschauer Altstadt wurde nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg im Jahre 1944 originalgetreu wiederaufgebaut und im September 1980 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Barbara H. Seemann – Trojnar
Fotos: BHST
© Versus POLEN
Wikipedia: Warszawa 1945
Bibliografia
Information Bulletin Gemeinde Warszawa
Doc. dr Tadeusz Łepkowski (red.): Kleines Wörterbuch der Geschichte Polens
Piotr Rafalski: Warszawa