versus POLEN

und Deutschland – Vergangenheit und Zukunft

Als das Ghetto brannte

Der Deutsche

Es waren die ersten Septembertage 1939. Die Deutschen besetzten Lodz (Łódź). Trotz des Krieges waren die Schulen noch geöffnet. Wie immer in den ersten Okkupationstagen requirierten die Deutschen Zimmer für ihre Offiziere. Unsere Wohnung war groß und schön. Eines Tages, als ich aus der Schule zurückgekommen war, hörte ich die Türglocke. Ich öffnete. In den Tür stand ein Deutsche in Uniform. Mein Herz begann angsterfüllt zu klopfen, das Blut stockte mir in den Adern. Ich war allein zu Hause, die Eltern mussten arbeiten und das Kindermädchen holte gerade meinen Bruder aus der Vorschule ab. Der Deutsche trat ein, sagte etwas, öffnete eine Tür nach der anderen und betrat das Wartezimmer, wo gewöhnlich die Patienten saßen. Diesmal war niemand da. Er nahm Platz und zündete eine Zigarette an.

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Władysław Szpilman (1911- 2000)

W. Szpilman mit  Prof. Rasinski

W. Szpilman mit
Prof. Rasinski

Der „Pianist“ über seine Studienjahre 1931- 1932; Berlin – das war meine schönste Zeit.
Władysław Szpilman besuchte im April 2000 die deutsche Hauptstadt auf Einladung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und sprach mit Prof. Jürgen Rasinski über seine Studienzeit an der Berliner Musikhochschule 1931-1932. Rasinski, der bis 2001 Violine und Violinmethodik an der selben, in Hochschule der Künste umbenannten, Institution lehrte, erinnert sich… „Plötzlich veränderte sich die gesamte Atmosphäre in Berlin. Man spürte voraus …“ Bereits 1932 wirft die Wirtschaftskrise ihre Schatten auf den Lehrbetrieb in der Staatlichen Akademischen Hochschule für Musik in Berlin zu Charlottenburg.

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Ernest Malinowski (1818-1899)

Ernest Malinowski

Ernest Malinowski

Der Mensch, der die Stahlschienen über die Anden führte.

Nicht weit von der Plaza de Armas (Gewehrplatz) in Lima befindet sich ein Bahnhof, von dem die Transanden-Bahn abfährt. Es ist die höchstgelegene Bahnlinie auf der Welt. Sie reicht bis zu einer Höhe von 4800 Metern über dem Meeresspiegel, führt über Gebirgspässe, Täler und Berge. Auf der Strecke baute man unzählige Hoch-brücken und tiefe Tunnels, deren Konstrukteur Ingenieur Ernest Malinowski, war; Der Projekt- und Bauleiter der Bahnlinie in den peruanischen Anden, die als Wunder der Technik des 19. Jahrhundert gilt. Eine hochinteressante Persön-lichkeit. Ein Offizier des Ingenieurkorps im November-aufstand, Bahn- und Straßeningenieur, außerdem Professor an der Universität in Lima.

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Unabhängiges Polen

Für uns nach Gott ist Polen die größte Liebe

Stefan Kardinal Wyszyński

 

Der Weg zur Unabhängigkeit

Die Jahre 1890-1914 galten unter politischen Gesichtspunkten immer noch als Zeiten der Unfreiheit und dennoch haben sie grundlegende Veränderungen mit sich gebracht. Die Ursache jener Veränderungen war eine massenhafte Entstehung von politischen Strömungen, wie z.B. von einer Arbeiter-, Bauern- oder Nationalbewegung. Zur Tagesordnung gehörte zunehmend die Frage nach dem Kampf um die Unabhängigkeit, eine Frage, die in der Periode des Positivismus im Schatten [anderer Probleme] stand. Die russische Revolution im Jahre 1905 fungierte als Vorbote des sozialen Wandels, des Krieges, des Niedergangs des Zaren und [letztendlich] der Befreiung Polens. Ein ebenso doppelter Charakter zeichnete kulturelle Ereignisse dieser Periode aus-als Reaktion auf den Positivismus entstand die an die Romantik anknüpfende Richtung Junges Polen (1890-1918), die frische Ideen für Literatur und Malerei mit sich brachte.

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Schloss Bothmer

Unmittelbar von den Toren der Stadt Klütz erstreck sich die größte barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommers. Nichtweit südlich der Ostsee liegt, in der Mitte der Parkanlage, Schloss Bothmer. Die barocke Backsteinarchitektur verdankt das Juwel dem abenteuerlichen Lebensweg von Graf Hans Caspar von Bothmer. Diplomat und Minister für die deutschen Angelegenheiten, auf dem Gipfel seiner Karriere angelangt lebte Graf Bothmer in London, in der legendären 10 Downing Street*. Von dort aus ließ er sich ab 1726 die prächtige Anlage errichten. Der Baumeister Johann Friedrich Künnecke prophezeite, dass solange an dem Gebäude „Stein Stein heißt“ die Erinnerung an Bothmer unsterblich sein wird.

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Warschauer Aufstand

Gedenktafel Bataillon Gustaw

Gedenktafel Bataillon Gustaw

Warschauer Aufstand (01. August bis 03. Oktober 1944), organisiert von der polnischen Exilregierung in London, der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) und der zivile Bevölkerung gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau, war der größte militärische Aufstand im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges. Warszawa kämpfte tapfer 63 Tage, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierte und General Tadeusz „Bór“ Komorowski den Kapitulationsakt unterschrieb. Die Rote Armee, die auf dem rechten Ufer der Weichsel stand, war nicht interessiert die Deutschen anzugreifen und somit den Aufständischen zu Hilfe zu kommen.

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Monte Cassino

Die Schlacht um Monte Cassino (17. Januar bis 18. Mai 1944) dauerte vier Monate und war eine der längsten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges, mit schweren Verlusten auf beiden Seiten. Anfangs Januar 1944 begannen die Angriffe der Alliierten auf die Stellungen der Deutschen um die Stadt und den Berg und ab dem 25. Januar bis März als Daueroffensive, welche jedoch ohne Erfolg blieb. Am 12. Mai 1944 begann die entscheidende alliierte Offensive. Die Einheiten setzten links und rechts zur Umgehung des Berges an; das 2. Polnische Korps unter General Władysław Anders erhielt den härtesten und gefährlichsten Auftrag, die Klosterruine um jeden Preis im Frontalangriff zu nehmen.

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Breslau (Wrocław)

Breslauer Wappen

… ist eine flexible Stadt mit einem vielseitigen System wissenschaftlicher Institutionen und einem hohen Niveau künstlerischen Lebens in allen wichtigen Bereichen. Die Universität, die Technische Hochschule, die Ökonomische und Medizinische Akademie und die Hochschulen für Künste beeinflussen das Bild der Stadt. Vor allem aber die künstlerischen Einrichtungen wie die Bresaluer Oper, Operette, Philharmonie, ebenso das Tomaszewskis Pantomimentheater. Breslau, das ist nicht nur eine interessante Geschichte, Denkmäler der materiellen und geistigen Kultur. Es sind die Einwohner, von damals und von heute, dank ihnen ist die Stadt das, was sie ist, mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die erste Siedlung der schlesischen Slawen (Ślężanie) ist in der Nähe von Ostrów Tumski, an der Kreuzung der Handelswege vom Süden zur Ostsee und vom Westen nach Russland entstanden. Die polnische Vergangenheit der Stadt fängt mit einem christlichen Ereignis an.

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Breslau – Wissenschaft, Kultur und Kunst

Grodzka Straße Ul. Grodzka

Grodzka Straße

Eine Stadt, das sind nicht nur die Gebäude und Denkmäler. Vor allem sind es die Menschen mit ihren schöpferische Anstrengungen, ihrer Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft bei der Realisierung Ideen anderer. Viele der Menschen, die einen großen Einfluss auf das Schicksal und die Entwicklung der Stadt hatten, bleiben für immer in unserer dankbaren Erinnerung. Man sollte ihnen große Bewunderung und Dank für ihre Taten aussprechen, ohne ihre weisen und voraus-sichtlichen Entscheidungen wäre vieles in Wroclaw nicht möglich gewesen. Im Gedächtnis soll der hervorragende Botaniker und erster Rektor der Universität und Technischen Hochschule (1945-1951), Stanislaw Kulczyński bleiben, der die Breslauer Gesel-lschaft für Wissenschaft mitbegründete.

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Breslau – Einwohner und Gäste der Stadt

Stadtpanorama

Stadtpanorama

Während der Jahrhunderte haben sich die Bresaluer Staatszugehörigkeit, seine Rechtslage und die Bräuche ständig geändert. Nur der Wille zum Überleben und die Liebe der jahrhundertelange ansässigen Einwohner und durch das Schicksal hierher geführten Menschen blieben unverändert. Wroclaw ist eine alte Stadt, in der sich wichtige Handelswege kreuzen und multikulturelles Leben so interessant und anziehend für Neuankömmlinge ist. Hier wohnte polnisches, böhmisches und ungarisches Volk. Dank der Entdeckung einiger Grabmäler im Jahre 1848 weiß man, dass auch hier im XIII. Jahrhundert eine zahlreiche und wohlhabende jüdische Gemeinde lebte, aus der viele bedeutende Persönlich-keiten hervorkamen. Zahlreiche Spuren wurden hier von den Deutschen hinter-lassen, denn ihr Einfluss auf die Stadtentwicklung war von Anfang an sehr intensiv.

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