Der Barock
Der Barockstil entwickelt sich im Züge der Gegenreformation oder eigentlich von dem Moment an, da der Jesuitenorden in Erscheinung tritt (1564). Sein typisches Gotteshaus, die römische II-Gesu-Kirche nach einem Entwurf von Vignola, findet ihre Replik in gestalt der Krakauer Kirche St. Peter und Paul (16-17.Jh.) und wird zum Vorbild für viele Jesuitenkirchen, die zu jener Zeit in Polen gebaut wurden (z.B.: Kalisz, Warszawa, Poznań, Lublin), aber auch für zahlreiche Kirchen in den Ostgebieten (z.B.: Nieświerz, im Jahre 1584, also nur zwei Jahre nach der Errichtung der Kirche II Gesu in Rom). Einige ebenso rege Tätigkeit entfalten die Jesuiten in der Region Niederschlesien (Dolny Śląsk), wo ihre repräsentativsten Bauwerke die heutige Aula der Universität in Wrocław und des früheren Jesuitenkolleg mit Kirche sind (17.Jh.). In dieser Region entstehen auch monumentale Kirchenbauten, so eine Kirche mit ovalem Grundriss in Legnickie Pole (18.Jh.), die Zisterzienserkirche in Krzeszów (18.Jh.), die Abteikirche in Lubiąż (17.Jh.) und in Henryków (17.Jh.).
Die Anfänge der polnischen Architektur
Die Anfänge der polnischen Architektur sind in den Leistungen der Lausitzer und später der slawischen Kultur zu suchen, die mit ihren Holzkonstruktionen und spezifischen Kompositionen ganzer Wehrsiedlungen wesentliches zur architektonischen Weltkultur beigetragen haben. Ein Beispiel dafür ist u.a. die Sumpfsiedlung in Biskupin (550 v.u.Z.), aber auch die in Rost- oder Kasten-bauweise stabilisierten Burgwälle, die mitunter durch Palisaden, bestehend aus schräg in die Erde gerammten Pfählen, zusätzlich gesichert sind, wie z.B. in Łęczyca oder Posen. Auch an Objekte und Kultstätten wie den Krakus-Hügel in Krakau sei erinnert (7.–10.Jh.), wo sicherlich Stammführer der Wiślanen beigesetzt wurden. In dem einst von diesem Stamm bewohnten Gebiet finden wir auch die ersten aus Stein errichteten Objekte. Sie stehen mit dem Christentum in Zusammenhang z.B. die Rotunde St. Felix und St. Adaukt auf dem Wawel* zu Kraków (10.Jh.), obwohl noch vor der Annahme dieses neuen Glaubens durch den ersten Herrscher Polens, Mieszko I., im Jahre 966 entstanden sind.
Die Slawen von Polabie
Wie vielen von den heutzutage in Berlin oder in der ehemaligen DDR lebenden Polen oder anderen Slawen ist bewusst, dass zahlreiche Ortschaften slawische Wurzeln haben? Viele wundern sich, dass in der Nähe von Cottbus (slawisch Chociebuż) zahlreiche Nachfolger der Polaben und Sorben wohnen. Es ist von Bedeutung, diese kaum bekannte Geschichte unserer nahen Verwandten aus der slawischen Gemeinschaft zu erfahren. Ihre Spuren kann man heutzutage auf der Erde und in einigen Schriftquellen finden, und zweifelsohne in der DNA dieser Deutschen, die kaum noch daran denken, dass möglicherweise ihre Vorfahren die Polaben Slawen waren. Die Slawen, die im Kampf um ihre Unabhängigkeit und kulturelle Verschie-denheit immer den Mächtigeren unterlegen waren, bis sie ganz verschwanden und germanisiert wurden.
Die Orden der Republik Polen
Der Orden des Weißen Adlers ist der älteste und höchste polnische Orden, festgesetzt wurde durch den König August II, den Starken. In Polen traten die Orden am Anfang des XVII. Jahrhunderts in Erscheinung. Der Hinderungsgrund für eine frühere Einführung von Orden war die Staatsform der Adelsrepublik, die Auszeichnungen dieser Art auf Grund der Gleichheit und Einigkeit des Adels ausgeschlossen haben. Mann dachte, dass die Orden den Privilegien der Adligen schaden könnten. Der erste Versuch, um irgendwelche Orden festzusetzen, wagte König Władysław IV (1632-1648). Der Gedanke stammte von seinem Berater – dem königlichen Kämmerer Jerzy Ossoliński. Infolge der Einführung des Ordens der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Mutter Maria sollten sich um den König die ihm ergebenen Katholiken sammeln um die antitürkische Politik des König zu unterstützen. Weiterlesen
Unter dem Zeichen der Afrodite
„Ich bin auf einen Felsen der göttlichen Kaliope geklettert, wo es bis jetzt keine Spur von polnischen Füßen gab.“
Jan Kochanowski
Es ist schwierig zu den offiziellen Quellen durchzudrängen, die eine genaue Zahl den auf Zypern lebenden Polen enthalten. Es ist eine sehr kleine Minderheit und deswegen auch nicht aufgezählt unter den „anderen Europäer“. Viele Personen sind auf Zypern nur zeitlich angemeldet im Rahmen der Zeitbeschäftigung. Laut der letzten Wählerliste leben auf Zypern 217 Erwachsene RP-Bürger (die Mehrheit besitzt auch zypriotische Staatsbürger-schaft). Zusammen mit ihren Familienmitgliedern sind es ca. 500, sagen die Schätzungen des polnischen Konsulats auf Zypern. Die Mehrheit von ihnen lebt in Limassol und in der Hauptstadt von Zypern Nikosyen (ca. 30%). Einzelne Familien leben in Larnaca, Paralimni und Agia Napa (östliches Teil der Insel) und in der Region von Pafos (nord- westliches Teil von Zypern). Auf der türkischen Seite des nördlichen Zypern leben auch polnische Familien, aber wegen der politischen Situation mangelt es an Informationen über sie.
Enigma
Was war Enigma? Wie hat man sein Geheimnis gelöst und wie kam es zu dem Informationsaustausch zwischen Sicherheitsdiensten von Frankreich, Polen und England? Nach der langsamen, bis heute dauernden Enthüllung des Archivs des Zweiten Weltkrieges stellten die Historiker fest, dass die Lösung des Enigma-Rätsels die Rolle des sprich-wörtlichen Züngleins an der Waage spielte, das die Schale des Sieges auf die Seite der Verbündeten drehte. Das Lesen der deutschen Meldungen während des Krieges und in den Nachkriegszeiten wurde mit strengster Geheim-haltung bedeckt. Um so mehr war der polnische Anteil an der Lösung des Enigma-Geheimnisses unbekannt. Weiterlesen
Georg Dehio Buch- und Kulturpreis
Zahlreiche historische Regionen im östlichen Europa sind in ihrer Kultur durch eine jahrhundertlange deutsche Siedlungsgeschichte geprägt. Dieses kulturelle Erbe verbindet die deutschen auf besondere Weise mit ihren östlichen Nachbarn, auch wenn der Umgang mit ihm in der jüngere Geschichte nicht immer problemlos war und vielfach heute noch schwierig ist. Dieses Erbe wird nunmehr als ein gemeinsames innerhalb des europäischen Kulturraums begriffen, für dessen Erforschung und Erhalt sowohl die Staaten auf deren Territorium diese Kulturdenkmäler sich heute befinden, als auch Deutschland die Verantwortung tragen. Zahlreiche Regionen im östlichen Europa wurden in den vergangenen Jahrhunderten von Deutschen entscheidend mitgestaltet. Manche deutsche Siedlungsräume entstanden bereits im Mittelalter und entwickelten im laufe der Zeit eine eigene spezifische Kultur.
Geschichte der polnischen Literatur
Das Wort „Literatur“ hat in der polnischen Sprache eine doppelte Bedeutung – auf eine Seite beinhaltet es das ganze Schrifttum, auf der Anderen hat es eine engere Bedeutung, da bezieht es sich nur auf die so genannte schöne Literatur, d. h. Werke mit einem ästhetischen Wert. Es ist die so genannte schöne Literatur, deren Eigenschaft und Aufgabe es ist, in den Lesern ästhetische Gefühle zu wecken. Deswegen gehört diese Literatur zu Kunstarten. Literatur ist oft als Wortkunst bezeichnet, da für den Schriftsteller oder Poet das Wort als künstlerisches Mittel dient; im breiten Sinne – die Sprache. Die Sprache dient als Verständigungsmittel zwischen Menschen, stellt deren Gefühle und Gedanken dar.Wenn ein Wort bei dem Leser ästhetische Eindrücke weckt, die der Künstler beabsichtigt hat, sprechen wir hier über literarische Sprache.
Marek Jerzy Nowakowski
Geboren 1963 in Bromberg. Marek Jerzy hat das Studium an der Kunstakademie in Posen absolviert. Seine Diplomarbeit entstand im Jahr 1991 im „Atelier der Kleinen Bildhauerformen“ von Professor Józef Kopczyński. Seit 1990 wohnt Marek Jerzy mit seiner Familie auf dem Lande inmitten von Wiesen und Wäldern, in einem Holzhaus im niederländischen Still. Seine Werke aus Bronze gießt er selbst mit der Wachstechnik. Denn Bronze ist ein traditioneller, dauerhafter und edler Stoff.
Trubadurzy Kultband
Polens „Comedian Harmonists“ durch „Antizionismus“ gespalten.
Den Komponisten, Schlagzeuger und Sänger der seit 1965 auftretenden polnischen Kultband der Pop- und Folkmusik Trubadurzy, Marian Lichtman, fasziniert das Schicksal des bekannten Berliner Gesangssextetts Comedian Harmonists. Dieses feierte von 1929 bis 1933 mit seinen populären, ironisch-witzigen Schlagern große Erfolge in Deutschland. Diesen machte das Nazi-Regime ein jähes Ende. Da drei Sänger jüdischer Abstammung waren, konnte das Sextett ab 1934 nur noch im Ausland spielen und spaltete sich dann auf. Diese traurige Atmosphäre des Abschieds spürte auch Lichtman, als er 1974 seinen Eltern in die Emigration nach Dänemark folgte, die Polen aufgrund des staatlich verordneten „Antizionismus“ verlassen hatten.